Als Kind der jungen Chemiearbeiterstadt Halle-Neustadt erwachte in den berufsrelevanten Klassenstufen 9-10 mein Lebenshunger, was sich in den schulischen Leistungen spiegelte und eine weiterführende Schulausbildung verbot. Nach Ablehnung meines Onkels mich als Zimmerer auszubilden, folgte ich den väterlichen Rat und mütterlichen Beziehungen zur Berufsausbildung im nahen Chemiewerk. Trotz begehrten Lehrplatz war mein Berufseinstieg ziemlich illusionslos und führte im umweltgeschädigten, heruntergewirtschafteten Großbetrieb mit starken formalen Zwängen (Stechuhr als Maß aller Dinge, Monotonie des Mangels, Mißlaunigkeit der Werktätigen, politische Indoktrinierung) an die Grenzen meines erwachenden "Lust for Life" Gefühls und zum Ausstiegsplan, der nach mühsamen Berufsabschluss und ernüchternder Berufsausübung, noch vor den großen Umbrüchen im November '89 durch "Entkommen" in ein örtlich distanziertes Fachschulstudium gelang. Der inspirationsarme Weg bis zum erweiterten Uni-Abschluss (ohne Abi!) geschah in wilden "Wendejahren", die wenig berufliche Orientierung boten, doch außerberuflich große Freiräume ermöglichten. Diese nutzte ich vielfältig bis zum pflichtgemäßen späten Antritt meines Zivildienstes, der fruchtbar war und mich beruflich fast in den sozialen Bereich abbiegen ließ. Die Transformation des Industriestandorts Mitteldeutschland in den 90'er Jahren erschwerte (insbesondere mit verjährtem Studienabschluss und ohne Karriereplan) den Berufseinstieg ins produzierende Gewerbe. Die freie Zeit bei der Arbeitssuche füllte ich mit Kultur, Nebenjobs, kunsthandwerklichen Schaffen und Rucksack-Reisen. Die hier errungene innere Freiheit trägt bis heute! Im Alter von 28 Jahren endete meine nachschulische Orientierungszeit durch Job-Vermittlung eines väterlichen Mentors und es begann eine langjährige berufliche Wanderschaft. Trotz einiger Brüche verlief diese berufsbezogen erstaunlicherweise auf einer roten Linie, die es ermöglichte, neben den familiären Herausforderungen auch das bereits benannte "Lust for Life" Gefühl zu bewahren. Letztendlich ist dies der Rückblick eines "Dranbleibers", der keiner wirklichen Berufungen folgte, doch sein Möglichstes gab, um den Berufsalltag erfüllend zu gestalten.
Überraschend ist, dass ich über einen langen Zeitraum im unvermeidbaren Berufs-Alltag meinen Frieden fand und mittlerweile -wie mein Vater- mit Brotbüchse und selbstgeschmierten "Bemmen" aufrecht zur "Kleeche" schreite, wobei ich immer noch keine festen Pausenzeiten in meine Arbeitsabläufe eingebunden habe…
Mein Berufsweg und die Zeit des Broterwerbs ist bei weitem noch nicht am Ende angelangt und vielleicht ergeben sich noch spannende Abbiegungen von der roten Linie...
Als Kind der jungen Chemiearbeiterstadt Halle-Neustadt erwachte in den berufsrelevanten Klassenstufen 9-10 mein Lebenshunger, was sich in den schulischen Leistungen spiegelte und eine weiterführende Schulausbildung verbot. Nach Ablehnung meines Onkels mich als Zimmerer auszubilden, folgte ich den väterlichen Rat und mütterlichen Beziehungen zur Berufsausbildung im nahen Chemiewerk. Trotz begehrten Lehrplatz war mein Berufseinstieg ziemlich illusionslos und führte im umweltgeschädigten, heruntergewirtschafteten Großbetrieb mit starken formalen Zwängen (Stechuhr als Maß aller Dinge, Monotonie des Mangels, Mißlaunigkeit der Werktätigen, politische Indoktrinierung) an die Grenzen meines erwachenden "Lust for Life" Gefühls und zum Ausstiegsplan, der nach mühsamen Berufsabschluss und ernüchternder Berufsausübung, noch vor den großen Umbrüchen im November '89 durch "Entkommen" in ein örtlich distanziertes Fachschulstudium gelang. Der inspirationsarme Weg bis zum erweiterten Uni-Abschluss (ohne Abi!) geschah in wilden "Wendejahren", die wenig berufliche Orientierung boten, doch außerberuflich große Freiräume ermöglichten. Diese nutzte ich vielfältig bis zum pflichtgemäßen späten Antritt meines Zivildienstes, der fruchtbar war und mich beruflich fast in den sozialen Bereich abbiegen ließ. Die Transformation des Industriestandorts Mitteldeutschland in den 90'er Jahren erschwerte (insbesondere mit verjährtem Studienabschluss und ohne Karriereplan) den Berufseinstieg ins produzierende Gewerbe. Die freie Zeit bei der Arbeitssuche füllte ich mit Kultur, Nebenjobs, kunsthandwerklichen Schaffen und Rucksack-Reisen. Die hier errungene innere Freiheit trägt bis heute! Im Alter von 28 Jahren endete meine nachschulische Orientierungszeit durch Job-Vermittlung eines väterlichen Mentors und es begann eine langjährige berufliche Wanderschaft. Trotz einiger Brüche verlief diese berufsbezogen erstaunlicherweise auf einer roten Linie, die es ermöglichte, neben den familiären Herausforderungen auch das bereits benannte "Lust for Life" Gefühl zu bewahren. Letztendlich ist dies der Rückblick eines "Dranbleibers", der keiner wirklichen Berufungen folgte, doch sein Möglichstes gab, um den Berufsalltag erfüllend zu gestalten.
Überraschend ist, dass ich über einen langen Zeitraum im unvermeidbaren Berufs-Alltag meinen Frieden fand und mittlerweile -wie mein Vater- mit Brotbüchse und selbstgeschmierten "Bemmen" aufrecht zur "Kleeche" schreite, wobei ich immer noch keine festen Pausenzeiten in meine Arbeitsabläufe eingebunden habe…
Mein Berufsweg und die Zeit des Broterwerbs ist bei weitem noch nicht am Ende angelangt und vielleicht ergeben sich noch spannende Abbiegungen von der roten Linie...